Zusammenarbeit TÜV Nord und ATU

Wie einer aktuellen Presseinformation zu entnehmen ist, gehen der TÜV Nord und ATU eine offenbar enge Kooperation ein.

 

TÜV Nord und ATU teilen mit, dass künftig die Flottenfahrzeuge des TÜV Nord über den ATU-Flottenservice betreut werden. Als Grund wird unter anderem angeführt, dass sich der TÜV Nord durch die Betreuung durch ATU erhebliche Kosteneinsparungen verspricht.

Nun ist es sicher grundsätzlich nicht zu kritisieren, wenn sich der Betreiber eines Fuhrparkes Gedanken über die qualitativ bestmögliche Betreuung seiner Flottenfahrzeuge macht. Bei den Fahrzeugen der TÜV-Organisation dürfte es sich allerdings mit Sicherheit um neuwertige Fahrzeuge handeln, die in der Regel der Garantie unterliegen und die möglicherweise über den Fabrikatshandel bezogen wurden, mit dem mit Sicherheit vor Ort in vielen Fällen auch ein enges Verhältnis bestehen dürfte.

Zumindest nach dem Wortlaut der Presseerklärung werden diese Fahrzeuge künftig kostengünstiger und offensichtlich qualitativ hochwertig bei ATU betreut – eigentlich ein Schlag ins Gesicht der Hersteller und der fabrikatsgebundenen Betriebe, die offenbar nur noch gut genug dafür sind, dass hohe Rabatte gewährt werden, die die Fahrzeuge oft genug nach Ende der Leasingzeit zurücknehmen müssen und die am Ende konsterniert feststellen, dass sie noch nicht einmal Umsatz mit Serviceleistungen machen konnten, da der TÜV Nord aus Kostenoptimierungsgründen ATU vorzieht.

In jedem Fall ist es erstaunlich, dass ein doch grundsätzlich autoaffines Unternehmen wie eine TÜV Organisation eine derart einseitige Entscheidung zugunsten einer nicht-fabrikatsgebundenen Kette trifft, die sich zudem in der Regel auch der Mitarbeit in Kfz-Innungen entzieht.

Vielleicht ist es aber auch nur ein weiteres Beispiel dafür, dass Qualität wieder einmal nur gleichgesetzt wird mit dem billigsten Preis, der bekanntlich in den seltensten Fällen auch der günstigste Preis ist.

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